Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
interreligiöse Konflikte haben an Brisanz, aber auch an Radikalität zugenommen. In vielen Bürgerkriegen, die die Öffentlichkeit derzeit bewegen, sind Spannungen zwischen religiösen Gruppen zu beobachten. Dies sind meist Konflikte zwischen verschiedenen Religionen – so zwischen Christen und Muslimen in der Zentralafrikanischen Republik, in Kenia oder Nigeria, zwischen Buddhisten und Muslimen, wie jüngst in Myanmar, oder zwischen Hindus und Muslimen, wie es sie innerhalb Indiens gibt und wie dies bei der Teilung des indischen Subkontinents in die Staaten Indien und Pakistan eine bedeutsame Rolle gespielt hat. Es sind aber teils auch massive Konflikte innerhalb einer Religion, wie derzeit im Nahen und Mittleren Osten zwischen Schiiten und Sunniten. In all diesen Konflikten werden ethnische oder nationale Identitäten religiös definiert oder Religion wird als Kriterium von Identität instrumentalisiert – diese Konfliktmuster spielen auch eine immer stärkere Rolle in Gesellschaften, in denen gesetzliche Religionsfreiheit herrscht, wie bei uns in Deutschland, in Europa oder auch in den Vereinigten Staaten.
Wir möchten Sie gerne auf einige Filme zu dieser Thematik hinweisen, zwei davon sind in den letzten Wochen erschienen, andere schon länger in unserem Programm – und sie können alle bei den Evangelischen Medienzentrale ausgeliehen werden:
Gerade erschienen ist der gemeinsam mit dem kfw herausgegebene Oscar-prämierte Kurzspielfilm „Watu Wote – All of Us“. Katja Benrath bezieht sich auf eine wahre Begebenheit, die sich in Kenia ereignet hat und wo religiös aufgeladener Hass ebenso eine Rolle spielt wie Solidarität und religiös begründete Toleranz und Versöhnungsbereitschaft zwischen Moslems und Christen.
Neu auf DVD ist „Ayeshas Schweigen – Silent Waters“ der pakistanischen Regisseurin Sabiha Sumar erschienen. Dieser vielfach ausgezeichnete Spielfilm greift ein Ereignis aus der Zeit der Teilung des indischen Subkontinents auf, die Millionen Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land gemacht hatte und deren Auswirkungen noch Jahrzehnte später das Leben der Menschen bestimmt – hier das von Ayesha und ihrem Sohn Saleem.
Die Handlung des Spielfilms „Timbuktu“ entfaltet sich vor dem Hintergrund des Eroberungsfeldzugs islamischer Fundamentalisten, die 2012 den Norden von Mali in ihre Herrschaft brachten. Der mauretanische Regisseur Abderrahman Sissako rückt eine Familie von Tuareg-Nomaden ins Zentrum, die in der Nähe der legendären Wüstenstadt Timbuktu leben und langsam und zunehmend durch den Terror der Dschihadisten bedroht werden, die die nahe gelegene Stadt beherrschen. Das labile Gleichgewicht zwischen Hirten und Fischern ist gestört, doch der Wille zur kulturellen und religiösen Selbstbehauptung der Bevölkerung ist ungebrochen und zeigt sich in ihrem passiven Widerstand gegen die Besatzer.
Der Dokumentarfilm „Der Imam und der Pastor“ von Alan Channer greift das Beispiel gelungener interreligiöser Zusammenarbeit im Norden Nigerias auf. Nachdem sich Imam Muhammad Ashafa und Pastor James Movel Wuye lange als Angehörige zweier verfeindeter Milizen gegenüberstanden, gelang es ihnen, die Versöhnung einzuleiten und ein Mediationszentrum zu gründen, dessen Dienste in der ganzen Region in Anspruch genommen werden. Trotz fortbestehender Konflikte zwischen Christen und Muslimen in Nigeria ist dies ein ermutigendes Beispiel, gerade weil die Beteiligten aus eigener Überzeugung zu einem Weg der Kooperation finden.
Wenn wir Sie mit diesen Hinweisen zu einer Bildungsveranstaltung oder für einen Einsatz in der Schule motivieren konnten, so können Sie alle genannten Filme als DVD bei Ihrer EMZ ausleihen (www.medienzentralen.de). Wenn Sie oder Ihre Institution regelmäßig zu dieser Thematik arbeiten, oder sich privat dafür interessieren, möchten wir Ihnen die Filme für einen begrenzten Zeitraum zu Sonderkonditionen zum Kauf anbieten.
Mehr dazu auf unserer Homepage www.ezef.de unter der Rubrik Themen/Angebote:
Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Information an Interessierte weitergeben würden.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Wolpert
EZEF
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