EZEF-Filme - Angebot im Juli

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch ein verregneter Sommertag bietet eine Chance: Die Zeit nämlich, wichtige Themen über interessante und aufschlussreiche Filme näher zu erschließen. Mit unserem Juli-Angebot möchten wir Ihnen drei Filme nahebringen, die vernachlässigte Konflikte thematisieren und dokumentarisch verdichten.

Die aktuellen Nachrichten aus Haiti von der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moise werfen erneut ein Schlaglicht auf ein Land, das sich von dem Erdbeben vor mittlerweile zwölf Jahren kaum erholt hat. Regisseur Raoul Peck ist immer wieder in seine Heimat zurückgekehrt, um diese Verwerfungen filmisch aufzuarbeiten. In seinem dokumentarischen Filmessay „Profit, nichts als Profit“ (Haiti, Deutschland, Frankreich 2001, 57 Min.) geht er der Frage nach, warum in Haiti, einem der ärmsten Länder der Welt, das Kapital die Macht übernehmen konnte, und bietet eine Folie, vor der die heutige Situation besser verständlich wird. Für seine teils ironischen, teils polemischen und wütenden Attacken gegen einen zum Dogma erhobenen Wirtschafts-Liberalismus findet Raoul Peck eindrucksvolle Bilder. Mit Ausschnitten aus Spielfilmen, alten Nachrichtenbildern und Werbespots entsteht ein visuell vielstimmiger Film, dessen Rhythmus mit der Musik Abdullah Ibrahims zu einem gelungenen Gesamtwerk verschmilzt. Eine große Auswahl weiterer Filme von Raoul Peck finden Sie auf unserer homepage www.ezef.de

In seinem Film „Gold über alles“ (Frankreich, Australien 2007, 52 Min.) verfolgt Robert Nugent, wie die Ankunft einer riesigen Aufbereitungsanlage für die Goldgewinnung in einer abgelegenen Region Guineas nicht nur mit einer gigantischen Zerstörung der Natur verbunden ist, sondern das Leben der Menschen grundsätzlich verändert. In seinem formal außergewöhnlichen Film gelingt es dem Regisseur am Beispiel des Goldabbaus in Guinea eine Parabel auf Ausbeutung und Postkolonialismus zu entwerfen, der bis heute ungebrochen nachwirkt.
An dieser Stelle möchten wir Sie schon jetzt auf den thematisch nahen Dokumentarfilm „Kein Gold für Kalsaka“ (Burkina Faso, Deutschland 2019, 79 Min.) von Michel K. Zongo hinweisen, der das Thema in die Gegenwart fortschreibt. Der Film liegt ab September beim EZEF als DVD für die Bildungsarbeit vor.

„Die Kämpfer des Dorfes Qiugang“ der Regisseurin Ruby Yang (China, USA 20210, 40 Min.) begleitet den Widerstand der BewohnerInnen eines Dorfes in der zentralchinesischen Provinz Anhui gegen die massive Umweltzerstörung durch eine Chemiefabrik. Im Mittelpunkt steht Bauer Zhang Gongli, der unbeirrt für sein Recht eintritt. Um sich wehren zu können, lernt er Lesen und Schreiben und ist schließlich in der Lage, sich gegenüber den Behörden sowohl auf Gesetze und Verordnungen, als auch auf Reden und Publikationen hoher Funktionäre zu beziehen – eine listige Strategie, der die Parteikader auf unterer Ebene nicht einfach mit Nichtstun begegnen können. Trotz der geringen Aussichten, die Umweltzerstörung aufhalten zu können, setzt der Film ein mutiges Zeichen für zivilgesellschaftliches Engagement.

Für eine Bestellung, wie versprochen im Paketpreis für 12 Euro und ausschließlich für Ihre private Nutzung, können Sie einfach diese Mail beantworten – vergessen Sie Ihre Adresse nicht. Wir liefern mit Rechnung, ohne weitere Versandkosten.

Wir würden uns freuen, wenn Sie dieses Angebot auch an FreundInnen und KollegInnen weitergeben!

Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, dann schicken Sie uns bitte eine kurze mail.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Wolpert und Bettina Kocher

EZEZ
Kniebisstr. 29
70188 Stuttgart
Tel. 0711-2847243
www.ezef.de