Arbeitshilfe

Rachida

Film: 

Spielfilm von Yamina Bachir Chouikh
Algerien, Frankreich 2002, 100 Minuten, OmU


Der Film der algerischen Filmemacherin Yamina Bachir Chouikh ist ein Film über Gewalt und Widerstand, über Angst und Mut, über Männerwelten und Frauenwelten. Ein Film über ein Land, Algerien, dessen Bewohner durch den Terror, durch Drohungen, Verdächtigungen, Mord und Totschlag, der viele Unschuldige trifft, verängstigt und ihres Lebens nicht mehr sicher sind. Es ist aber auch ein Film, der Menschen zeigt, die sich nicht unterkriegen lassen, ein Film, der den Zeichen des Todes die des Lebens gegenübersetzen möchte.

Inhalt
Der Film beginnt mit der Großaufnahme auf die Lippen einer jungen Frau, die sich schminkt und danach die Haare richtet, bevor sie sich für das Klassenfoto neben ihre Schülerinnen und Schüler stellt. Bei uns eine alltägliche Szene und nicht der Rede wert; in Algerien auf dem Höhepunkt des Bürgerkrieges, Mitte der neunziger Jahre, ein Akt des Widerstandes, der für die Frauen lebensbedrohend sein konnte.
Rachida, die Lehrerin, ist eine selbstbewusste junge Frau; sie ist berufstätig, kleidet sich nach westlicher Mode, trägt ihr Haar offen, ist bei ihren Schülerinnen und Schülern und bei Kolleginnen und Kollegen beliebt und anerkannt. Ein Hauch von Heiterkeit liegt über den Gassen der Altstadt Algiers, wo Rachida beschwingt zur Schule eilt. Doch nachts verriegelt ihre Mutter die Türe mehrfach, das Radio meldet Terroranschläge, ein Mönch wird angegriffen, ein junger Mann bastelt eine Bombe. Der Terror holt auch Rachida ein. Auf dem Weg zur Arbeit wird sie von einer Gruppe junger Leute umringt, die ihr ein Paket aufdrängen, das sie in die Schule mitnehmen soll. Es enthält, was unschwer zu erraten ist, die Bombe. Rachida reagiert mit ungläubigem Entsetzen, einer der Jungen ist ein ehemaliger Schüler Rachidas. Standhaft weigert sie sich und wird darauf von einem der jungen Männer auf offener Straße niedergeschossen. In einer Blutlache liegt sie am Boden, niemand eilt ihr zu Hilfe, die Mörder entkommen. Totenstille.
Rachida überlebt den Mordanschlag, doch in Algier kann und will sie nicht länger bleiben, fortan ist sie eine Gezeichnete, Zielscheibe weiterer Anschläge. Mutter und Tochter ziehen sich in das leerstehende Haus einer Verwandten in die Berge zurück, um sich zu verstecken und zu erholen. Auch die Mutter Rachidas ist als geschiedene, von ihrem Mann verstoßene Frau eine Geächtete. Stumm, verängstigt, gepeinigt schaut Rachida aus dem Autofenster, während der Wagen die kurvenreiche Straße bewältigt. Angstvoll beobachtet die Mutter ihre Tochter.
Das Dorf mit seinen blühenden Büschen verspricht zunächst Ruhe und fast eine Idylle. Die beiden Frauen richten sich im Haus der Verwandten ein; ein neues Kleid für Rachida, das fröhliche Gelächter der Frauen, das zutrauliche Lächeln eines Kindes zaubern wieder Lebensfreude in den Alltag der Geflüchteten. Geschäftige Vorbereitungen zu einer Hochzeit erinnern an alte Traditionen und ruhige Zeiten. Doch die Idylle trügt: als Rachida zum ersten Mal im Dorfladen einkauft, erkennt sie die Pistole im Gürtel des Ladenbesitzers und flieht voller Angst nach Hause. „Ich ging aus, um mich wieder als Mensch zu fühlen“, sagt sie bitter. Dennoch willigt sie sofort in das Angebot der Behörden ein, im Dorf zu unterrichten.
Immer stärker wird offenbar, dass auch im Dorf die offene patriarchale Gewalt gegen die Frauen und die zunächst nur angedeutete, erahnte Gefahr durch den Terrorismus allgegenwärtig sind: Rachida wird in ihrem knielangen Kleid und ihren offenen Haaren sofort von jungen Männern angemacht; sie getraut sich nicht ins Frauenbad aus Angst, ihre Operationsnarbe könnte als Kaiserschnitt wahrgenommen werden. Ein junger Mann wird vom Vater seiner Freundin mit dem Gewehr in der Hand bedroht und vertrieben. Ein schwangeres Mädchen, das von den Islamisten verschleppt und vergewaltigt wurde, kehrt ins Dorf zurück, hämmert vergeblich an die Türen und sinkt schließlich erschöpft auf den Boden, wo es verharrt, bis die Frauen es barmherzig mit farbigen Tüchern bedecken. Worauf der Vater seine Tochter verstößt – „sie ist nicht länger meine Tochter, sie hat Schande über die Familie gebracht“ - vergeblich versucht die Mutter, ihn zur Räson zu bringen. Und eines Tages wird Rachida gewahr, dass der Vater einer ihrer Schülerinnen gemeinsame Sache mit den Terroristen macht.
Die Augen der Kinder spiegeln die Ängste der Erwachsenen wider, sie sind es aber auch, die sich Vertrauen und Schönheit bewahrt haben. Etwa, wenn sie einander trösten oder wenn sie in der Schule der überraschten Rachida farbige Seifenblasen entgegenpusten. Sie schöpft Trost und Zuversicht aus den kleinen Gesten der Kinder, doch der Albtraum von Algier sucht sie in Träumen heim. Und die Horrorszenen von Algier erweisen sich auch im abgelegenen Dorf bald als bittere Realität: die Hochzeitsgesellschaft wird mitten in  Tanz und Musik von Schüssen unterbrochen, schießend und marodierend stapft eine Gruppe Bewaffneter nachts durch das Dorf und mordet ziellos seine Bewohner. Einer sagt „Schnappt Euch die neue Lehrerin“. Wieder hat der Terror Rachida eingeholt. Die Dunkelheit schützt sie, in ihren Armen rettet sie einem Säugling das Leben. Leben und Überleben dicht neben Tod und Verderben. Stumm verharren die Frauen an den Gräbern ihrer Toten.
Der Schluss des Filmes setzt Zeichen der Hoffnung: zwar will die Mutter Rachidas Haus und Dorf verlassen, Rachida selbst aber schnallt sich den Walkman um und geht in die Schule, wo sich langsam auch einige wenige Kinder einfinden. Und Karima, ihre kleine Schülerin, deren Vater ein Terrorist ist, träumt davon, dereinst auf den Mond zu fliegen.

Machart und Kritik
Der Film von Yamina Bachir-Chouikh zeigt anhand der Geschichte der Lehrerin Rachida, wie sich der Terrorismus im Alltag der patriarchalen Gesellschaft Algeriens auswirkt, wie Angst und Hass entstehen und wie der Argwohn und die stete Bedrohung, die ständige Furcht vor plötzlicher Gewalt die Beziehungen der Menschen vergiften und ihren Alltag trüben. Tief sind die Menschen in die komplexen Mechanismen des algerischen Terrorismus verstrickt, der sich nicht ins einfache Schema von gut und böse einordnen lässt. Die Jugendlichen, die Rachida angreifen, sind keine Banditen aus dem Untergrund, es sind fast noch Kinder, in Jeans und Schirmmützen. Das Dorf ist kein heiler Ort, es gibt Beziehungen zwischen Tätern und Opfern, die Komplizenschaft zu den Terroristen wird geduldet oder gar akzeptiert. Es herrscht das Gesetz der „omertà“, des Stillschweigens. Den Terroristen in die Hand spielt die Armut der Menschen, die Hoffnungslosigkeit der Jungen vor allem, die keine Zukunftsperspektiven haben.
Wie Yamina Bachir die stete latente Bedrohung durch Gewalt und Tod erfahrbar macht, wie sie insbesondere die Gedankenwelt der Frauen zeichnet, ihre Ängste, ihre verborgenen Gefühle und ihre hartnäckigen Versuche, die kleinen Freuden des Alltags nicht ganz untergehen zu lassen, ist beeindruckend. Auch Humor blitzt trotz der Schrecknisse immer wieder auf. Etwa wenn Rachidas Mutter auf die Bedenken, dass im Haus der Verwandten im Dorf kein Mann sei, der sie beschützen könnte, antwortet, dann lasse ich mir eben einen Schnurrbart wachsen. Worauf beide Frauen in Lachen ausbrechen. Etwas plakativ wirkt höchstens das Bemühen der Filmemacherin, den Horrorszenarien fast systematisch kleine Episoden der Schönheit und der Zuversicht gegenüberzustellen. Auch auf Hintergründe des algerischen Bürgerkrieges wollte Yamina Bachir bewusst nicht eingehen. Da bleiben für manche Zuschauer Fragen offen. (s. Interviews)
Doch das tut diesem wunderbaren Film keinen Abbruch. Eindringlich, ganz und gar nicht larmoyant, ist „Rachida“ zwar eine Tragödie und gleichzeitig, mit den Worten Yamina Bachirs „eine Hymne an den Frieden, an  das Leben.“ Und an die Zukunft. Der Film beginnt mit der Schule und er endet mit der Schule, die Kinder sind trotz allem die Hoffnung der Zukunft. Einen großen Anteil an dem nachhaltigen Eindruck, den der Film hinterlässt, haben die beiden Hauptdarstellerinnen, Ibtissem Djouadi als Rachida und Bahia Rachedi als ihre Mutter.

Die Filmemacherin Yamina Bachir Chouikh
‚Rachida’ ist der erste abendfüllende Spielfilm der algerischen Filmemacherin. Sie wurde 1954 in Algier geboren und machte eine Ausbildung als Cutterin im Centre National du Cinéma Algérien, die sie 1973 abschloss. In der Folge arbeitete sie an vielen Filmen und Dokumentarfilmen als Cutterin mit. Dabei lernte sie auch ihren späteren Mann, den Filmemacher Mohamed Chouikh kennen. Sie war für die gesamten Dreharbeiten zuständig bei den Filmen „Omar Gatlao“ von Merzak Allouache (1976) und „Vent du Sable“ von Mohamed Lakhdar Hamine (1982). Dazwischen schrieb sie Drehbücher. 1996 begann sie mit dem Drehbuch für ‚Rachida'. Fünf Jahre dauerte es, bis die nötigen Finanzen aufgetrieben waren. Der Film wurde 2001 gedreht, Yamina Bachir führte auch Regie und besorgte den Schnitt. ‚Rachida’ wurde in der Folge an vielen Festivals, unter anderem 2002 in Cannes, gezeigt und erhielt verschiedene Auszeichnungen.

Ausschnitte aus zwei Interviews mit Yamina Bachir
1. Zum politischen Hintergrund des Films:

Wie ist die Idee zu diesem Film entstanden?

Als ich mit dem Schreiben des Drehbuchs begann, hatte ich keine Ahnung, wie ich das Thema anpacken könnte. Doch eines Tages kam es zu einem Attentat: eine Lehrerin wurde von den Islamisten ermordet. Da sagte ich mir: warum nicht die Geschichte dieser jungen Frau aufnehmen, um die schrecklichen Umstände zu vermitteln, in denen das algerische Volk lebt. Ich fand die Geste der Lehrerin, die die Umstehenden warnte und ihnen so das Leben rettete, tief beeindruckend. In Wirklichkeit explodierte die Bombe und die Lehrerin starb. Sie hieß Zakia Guessab.

Im Film überlebt die Protagonistin. Warum?

Ich wollte auf keinen Fall in die Falle des Voyeurismus, der Sensationslust geraten. Ich wollte keine Massaker, keine Blutbäder zeigen. Ich wollte einen Film drehen, der von der Sanftheit der Menschen vibriert, der die Poesie dieser Kultur zeigt. Ich habe mir vorgenommen, die Gewalt nicht offen zu zeigen. Denn das hilft nicht. Dennoch wird im Film klar, dass die Gewalt präsent ist, genauso wie die Angst.

Im Film heißt es einmal, der Terrorismus sei nur noch ein Überbleibsel, der Staat habe ihn praktisch überwunden. Stimmt das wirklich?

Seit zwei Jahren gibt die Regierung regelmäßig Communiqués heraus, in denen genau dies bekräftigt wird. Leider passiert dann genau ein Tag später ein neuer Anschlag. Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende. Den Terrorismus kann man nicht einfach besiegen.
In Irland hat es fünfundzwanzig Jahre gedauert. Es handelt sich um eine verborgene Krankheit, die ausbricht, wenn man es am wenigsten erwartet. Man kann sie nicht per Dekret abschaffen.

Wer sind die Terroristen? Warum töten sie? Ihr Film sagt nichts darüber.

Das war eine Entscheidung, die ich treffen musste. Anfangs wollte ich sie überhaupt nicht zeigen. Ich wollte nur die Menschen zeigen, die ich liebe. Dann entschied ich, sie als Schatten zu zeigen; wir kennen sie und gleichzeitig sind sie unfassbar, wenn sie angreifen. Die Gesichter, die ihnen der Film verleiht, entsprechen der Realität: es sind junge Leute. Wenn man ihnen auf der Straße begegnet, flössen sie keine Angst ein, sie gehen in der Menge unter. Das ist ihre Strategie. Kommt dazu, dass ich keinen Film drehen wollte, der quasi ein politisches Manifest gewesen wäre. Ich wollte ein Drama erzählen, das Drama der involvierten Menschen. Mich hat die menschliche Seite der Geschichte interessiert.

Sie betonen, dass manche dieser Jugendlichen der Gewalt verfallen, weil sie keine Lebensperspektiven haben. Gibt es denn verschiedene Arten von Terroristen?

Ja. Es gibt die Jugendlichen, die auf diese Weise ihrem Unbehagen Ausdruck verleihen und es gibt einen anderen Terrorismus, einer, der die Macht anstrebt. Der religiöse Terrorismus in unserem Land hat seine Wurzeln in einer kranken Gesellschaft. Das Aufbegehren der Jugendlichen ist sicherlich begründet. Aber sie werden dann instrumentalisiert von den Leuten, die die Macht im Staat übernehmen wollen. Die Drahtzieher befinden sich überall in der Welt, zum Beispiel, im Fall Algeriens, in den USA oder in Deutschland. Von dort aus leiten sie die Terroranschläge und benützen diese 16, 17jährigen Kinder als Kanonenfutter. Im Film versuche ich den Mechanismus zu begreifen, warum unsere Söhne Terroristen werden. Das waren sie nicht immer, ein Kind wird doch nicht als Terrorist geboren. Der Staat, die Regierung, die ganze Gesellschaft trägt dafür eine Verantwortung. „Es ist auch meine Schuld“, sagt Rachida.

Auch die Schuld der Frauen ?

Auch die Frauen halten an bestimmten Mustern fest. Bevor sie die Gewalt der Fundamentalisten erleiden mussten, haben sie schon jene der überlieferten Traditionen erlitten. Aber sie beginnen jetzt, das Gesetz des Schweigens zu brechen. Sie leisten Widerstand, indem sie die Verbote nicht mehr innehalten. Zum Beispiel, indem sie ohne Schleier zur Arbeit gehen. Aber wir sollten uns nicht allzu stark mit Details beschäftigen; das Wichtigste ist nicht der Schleier, das Wichtigste wäre ein Gesellschaftsmodell, das eine Zukunft verspricht und in dem wir uns entwickeln können. Gerade das aber gibt es in Algerien nicht.
Wir bleiben alten Traditionen verhaftet, einem Mangel an Kommunikation, einer Kultur der Intoleranz. Dass das Land noch nicht im Chaos versunken ist, verdanken wir dem starken Widerstand vieler Menschen hier. Die Lehrer haben immer unterrichtet, die Ärzte haben immer operiert, usw.

Welches ist die Rolle der Religion im Film?

Es heißt, es werde im Namen der Religion getötet. Wir sollten schnellstens mit diesem Unsinn aufhören: Gott kann niemals gefordert haben, dass in seinem Namen getötet werde. Gott trägt keine Schuld an den Verbrechen der Fundamentalisten und er trug auch nie eine Schuld an den Verbrechen der Inquisition und des Holocaust.
(Aus „Missione oggi“, Juni/Juli 2003)

2. Zur Ästhetik und zu Reaktionen auf den Film:

’Rachida’ ist Ihr Spielfilmdebüt. Zuvor haben Sie schon lange und erfolgreich als Cutterin gearbeitet. Deshalb zuerst eine biografische Frage: Haben Sie sich irgendwann gesagt, ‘ich kann und möchte auch selbst Spielfilme drehen’; oder aber war es dieses Thema, das Sie dazu gebracht hat, selbst die Regie zu übernehmen?

Nein, ich habe mir nicht gesagt ‚Ich kann auch einen Film machen’, sondern es waren die Umstände, denen ich mich gegenüber sah. Ich wollte auf meine persönliche Art ein Zeugnis ablegen von der Situation in meinem Land. Denn es gibt so wenige Bilder. Und die Bilder, die es bereits über dieses Drama gab, die Bilder die es im Fernsehen zu sehen gibt, ärgerten mich, ja sie machten mich richtig wütend. Ich litt mit den Opfern und empörte mich gleichzeitig über die Art und Weise, wie mit ihnen umgegangen wird, mit jenen, die täglich umgebracht werden. Ich wollte von der Alltäglichkeit dessen erzählen, wie die Leute diese ständige Gewalt erfahren. Ich wollte diesen Menschen ein Gesicht geben. Also, das ist einer der Gründe, der mich dazu gebracht hat, diesen Film zu realisieren.

Ich möchte später noch auf Ihren spezifischen Umgang mit diesen Bildern zurückkommen, zunächst aber nach der Haltung Ihrer Protagonistin fragen: Schon bald nach dem Attentat fragt Rachida ihre Mutter: ‚Warum gerade ich?’ – eine Frage, die ihr aber weder die Mutter noch irgendein anderer Mensch vernünftige beantworten könnte. Sie wollen mit ihrem Film aber auch keine Antwort geben auf diese Frage - oder verstehe ich Sie damit falsch?

Vor allem zu Beginn des Terrors wurde, sobald jemand umgebracht worden war, schon bald von Gründen gesprochen, die vielleicht zu dem Mord geführt hätten. Dies empfand ich schon fast schon als Entschuldigung für den Mörder und als Beschuldigung des Opfers.
Und was die Gründe für die Gewalt angeht, so finden sich Gründe für die Gewalt, die im Film auch unterschwellig erkennbar werden. Aber ich habe nicht den ‚Schlüssel’, um diese Barbarei zu verstehen. Ich kann sie nicht verstehen und ich will sie auch nicht verstehen! Denn wenn ich versuchte, sie zu verstehen, versuchte ich damit auch schon, sie zu rechtfertigen. Aber es gibt keine Rechtfertigung dafür, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen! Es gibt keine Umstände, die zu beachten sind, wenn sich jemand entschließt, einen Menschen zu töten! Der Mörder geht davon aus, dass die Person, die er tötet, nicht denkt wie er selbst, wie wir alle - und dass sie deshalb kein Recht hat, überhaupt zu existieren!

Diese Position, dass die Opfer sonst selbst schuld sind, wird erkennbar, wenn Rachidas Verlobter zu argumentieren beginnt: ‚Ich hab’ Dir immer gesagt...’

Ja genau, das ist Teil dieser Entschuldigungen: Man sollte dies nicht tun, man sollte das nicht tun. Man sollte nicht so ausgehen... Und was diese Angst betrifft, so wollte ich einen Film machen, der diese einfach nicht akzeptiert!

Die Strategie der Frauen erscheint mir insgesamt eher subversiver Art zu sein. So wie es die Lehrerin mit dem Kopftuch nicht auf einen Konflikt ankommen lassen möchte, als sie mit auf das Foto soll. Sie entscheidet, ‚Ich komme nicht mit auf dieses Foto!’ Aber sie hört dann trotzdem Musik, was ja auch ‘verboten’ ist.

Für sie ist es viel wichtiger, das bislang schon Erreichte zu erhalten, vor allem, arbeiten zu können. So ist dieses Verhalten auch eine Art von Selbstverteidigung, vielleicht sogar noch mehr, eine intelligentere Art zu kämpfen. Außerdem wollte ich nicht manichäisch sein und so tun, als ihr der Zugang zu allem verschlossen, nur weil sie ein Kopftuch trägt. Mich stört es nicht, wenn jemand den Schleier trägt. So lange er nicht die Freiheiten der Anderen stört. Mit dieser Haltung bin ich an den Film herangegangen. Würde ich diese Frau verurteilen, so wäre ich wie die, die mich meiner Freiheiten berauben. Dann wäre ich ebenso intolerant.

Dieser moralischen Haltung entspricht ja auch eine ästhetische Konzeption des Films: Direkt nach dem Attentat herrscht absolute Stille im Film – dies ist ja nicht realistisch, denn eine Großstadt verstummt nicht; die Menschen schreien, Autos hören nicht auf zu fahren. Im Film jedoch herrscht zunächst die totale Stille. Dann kommt die alte Frau und betet mit Rachida, oder was tut sie?

Ja, das ist eine Art letztes Sakrament. Im Islam bedarf es dafür keines Priesters; das kann jeder machen.

Dann verstehe ich es auch richtig, dass das Leintuch, das kurz darauf aus einem der oberen Stockwerke herabgeworfen wird - direkt auf die Kamera, d.h. den Zuschauer zu - als Leichentuch zu verstehen ist. Symbolisch ist es also zunähst so, als ob das Leichentuch über alles gebreitet werde. Doch so einfach ist es nicht. Denn das Leben geht nach dem Moment der Stille weiter. Rachida überlebt, und auch die algerische Gesellschaft widersteht dem Terror...

... Genauso ist es. Anfangs kommt niemand der umstehenden Passanten zu Hilfe. Die Leute sind feige. Sie haben Angst. Aber dies ist irgendwie ja auch menschlich. Ich möchte dieses Verhalten nicht stigmatisieren. Und dann reagieren sie ja auch: die alte Frau, die Jugendlichen, die ein Auto anhalten und die junge Frau einladen. Es ist ein zutiefst menschliches Verhalten

... deshalb die Stille? Bedeutet dies, einen Moment wird das Leben angehalten, dann besinnen sich die Menschen wieder, packen an?

Ja, so ist es. Das ist nicht natürlich. Auch für mich ist dies symbolisch. Ich habe mehrere Bombenexplosionen in belebten Vierteln miterlebt. Unmittelbar nach der Explosion herrschte jeweils kurz eine fürchterliche Stille. Eine Stille des Todes. Die Zeit ist für einen Moment angehalten. Da sind so viele Eindrücke… Diese Empfindung wollte ich im Film wiederaufleben lassen.

Im Film ist diese Bedrohung durch den Terror allgegenwärtig; aber in der Darstellung der direkten Gewalt beschränken Sie sich auf das absolute Minimum.

Ja, das hatte ich mir von Anfang an so vorgenommen.

Warum?

Warum? Die ganze Situation war so schwerwiegend‚ auch so absurd. Hätte ich versucht, die Gewalt auch noch direkt darzustellen, dann hätten die Zuschauer von Anfang bis Ende nur geheult und mit gelitten – das würde aber nicht weiterhelfen. Ich wollte den Menschen, von denen ich erzähle, ihre Würde lassen! Und ich wollte diese Gewalt für den Zuschauer gleichzeitig spürbar machen, wollte dass er sich identifizieren kann. Man muss dazu keine getöteten Menschen sehen. Es gibt andere Methoden, um diesen Grad der Gewalt spürbar  zu machen.

Um beim Zuschauer zu bleiben. Sie hatten mittlerweile viele Vorstellungen in Europa, wo den Menschen, anders als in Algerien, die ganzen Hintergründe nicht präsent sind. Sind Sie überrascht von der Reaktion des europäischen Publikums? Oder anders gefragt, was überrascht sie hier an den Fragen oder an der Reaktion des Publikums?

Jedes Publikum ist anders, jede Person ist anders. Ich respektiere auch die Fragen - bis zu einem bestimmten Punkt. Doch jenseits dieses Punktes dürften bestimmte Fragen eigentlich nicht mehr vorkommen. Ich denke mir dann: wenn diese Person, die diese Frage stellt, nicht gekommen ist, um aus dem Film eine Antwort zu erfahren, dann kann ich diese Fragen auch nicht beantworten. Ich kann diesen Menschen die Gewalt nicht erklären. Diese Gewalt ist da. Für mich besteht deshalb keine Notwendigkeit sie zu begründen. Es ist wichtig und notwendig zu verstehen, dass gewisse Haltungen zu Gewalt führen können. Aber es ist nicht notwendig zu verstehen, was die Gewalt auslöst oder darüber nachzudenken warum gerade diese Menschen gewalttätig sind. Sonst ist es wie bei uns, wenn man beginnt, Entschuldigungen zu finden.
Wenn es aber in Europa oder Amerika passiert, stellen sich die Leute nicht dieselben Fragen. Sofort bezichtigen sie die Leute, die der Grund für diese Gewalt sind. Als die beiden Türme explodiert sind haben sie sofort gesagt, das sind die Islamisten, das ist der islamische Terror - sofort gab es einen weltweiten Konsens darüber. Wenn es aber in einem Land wie bei uns geschieht, dann fangen die Menschen an Fragen zu stellen, gibt es Zweifel – das ist ein Ungleichgewicht auf der Ebene der Akzeptanz. Der Gewalt, die in einem Land stattfindet, einen Namen zu geben und sicher zu sein, während für die gleiche Gewalt in einem anderen Land versucht wird, Erklärungen und Entschuldigungen zu finden.

„Rachida“ ist seit langer Zeit der erste algerische Spielfilm, der das Thema des Terrors direkt angeht. Welche konkreten Erwartungen haben Sie, wenn der Film jetzt in einigen Kinos in Algier gezeigt wird. Was kann der Film in der algerischen Öffentlichkeit bewirken?

Als ich begonnen habe das Drehbuch zu schreiben, war es mir am wichtigsten, die Dinge so zu erzählen, wie sie mir begegnet sind. Denn ich fand, dass die Menschen nicht wirklich verstanden was geschah - aus den Gründen, wie ich sie bereits genannt habe. Jetzt, mit dem Blick zurück – diese Zeit liegt schon fünf Jahre zurück – hat sich mein Blick etwas verändert. Die Gewalt ist weniger geworden. Sie existiert zwar weiterhin, aber nicht mehr in dieser Intensität als zu jener Zeit, als ich das Drehbuch schrieb. Aber auch jetzt sehe ich selber keinerlei Lösungen für diese Probleme. Vielleicht ist es nur dies, dass man diese Bilder wie einen Spiegel sieht. Vielleicht kann dies die Menschen zum Nachdenken bringen und sie erkennen in welchem Schlamassel wir stecken! Denn für mich ist es ein Schlamassel, ein Misserfolg wie die Verantwortlichen das Land verwalten und regieren Aber ich weiß auch nicht wie die Dinge zu ändern sind. Meine einzige Absicht war es deshalb, eine Geschichte aufrichtig und glaubwürdig zu erzählen… Also ich weiß auch nicht wie es weitergehen kann.

Sie wollten also nicht gezielt, eine öffentliche Debatte provozieren, sondern wenn ich Sie richtig verstehe, ging es Ihnen eher darum, Zeugnis von diesen Ereignissen zu geben?

Ja, weil es keine Bilder dazu gab.

(Interview anlässlich der deutschen Premiere des Films bei den Französischen Filmtagen Tübingen-Stuttgart, Nov. 2003; abgedruckt in: Zeitschrift Entwicklungspolitik 4/2004).


Hintergründe zum algerischen Bürgerkrieg
‚Rachida’ spielt in einer Zeit, die man in Algerien als nicht enden wollende Apokalypse bezeichnen kann, einer Zeit des Terrors und des heillosen Durcheinanders, wo Menschen auf offener Straße ermordet werden, wo Spitzel bis in engste Freundeskreise ihren Verrat üben, wo keiner mehr dem andern traut, wo Gewalt den Alltag der Menschen bis ins Privateste bestimmt.
Es ist die schlimmste Zeit des Bürgerkrieges zwischen den verschiedenen Gruppen der fundamentalistischen Islamisten und der Armee, sie bekämpfen sich gegenseitig und untereinander und das Volk ist längst zwischen alle Fronten geraten. Wer Widerstand leistet oder nur in Verdacht gerät, sich gegen die Gewalt wehren zu wollen, wird ermordet, auch Frauen und Kinder.
Die Islamisten, die in Algerien einen totalitären Gottesstaat errichten wollten, sahen ihre Chance anfangs der neunziger Jahre gekommen, nachdem das herrschende Regime der Militärs, in Algerien kurz „Le Pouvoir“, die Macht, genannt, 1988 unter dem Druck massiver Straßendemonstrationen gegen die steigenden Brotpreise und unter dem Druck des westlichen Auslandes zögernd die Einführung eines Mehrparteiensystems beschlossen hatte.
Bei den Parlamentswahlen, im Dezember 1991, siegte im ersten Durchgang die neu gegründete „Islamische Heilsfront“ FIS und eine FIS-Mehrheit im neuen Parlament war abzusehen. Die Militärs bangten um ihre Macht; sie annullierten kurzerhand die Wahlen, erklärten den Ausnahmezustand, setzten ein „Hohes Staatskomitee“ unter ihrer Führung als Regierung ein und verboten die FIS. 
Um den Schein zu wahren, holten die Generäle den ehemaligen Kriegshelden Mohammed Boudiaf nach 28 Jahren Exil nach Algerien zurück und machten ihn zum Präsidenten. Doch Boudiaf erwies sich nicht als fügsamer Vorzeigepräsident, was ihm das Leben kosten sollte. Als er anfing, der Korruption unter den Vertretern des „Pouvoir“, den hohen Militärs und Ministern, nachzugehen,  wurde er am 29.Juni 1992 erschossen, von einem Leibwächter und, so muss man annehmen, auf Anordnung der Mächtigen. An seinem Begräbnis nahm „Le Pouvoir“ geschlossen teil.
1992, unmittelbar nach dem Verbot der FIS, explodierten in Algier die ersten Bomben, verschwanden Menschen, blieben Dorfbewohner mit durchschnittenen Kehlen liegen, wurden Schriftsteller, Sänger, Professoren, Journalisten, Lehrerinnen, Männer, Frauen und Kinder auf offener Straße ermordet.
Der Widerstand der Fundamentalisten organisierte sich in verschiedenen Gruppierungen: die wichtigsten waren die „Armee Islamique du Salut“ AIS als bewaffneter Arm der FIS und die „Groupes Islamiques Armés“ GIA, die radikalste der Terrorgruppen. Ihre Angehörigen waren oft Analphabeten, Arbeitslose, Menschen, die nichts zu verlieren hatten. Die islamistischen Terroristen errichteten Straßensperren, erpressten Abgaben von Autofahrern und Schutzgelder von Ladeninhabern. Sie besetzten Fabriken, nahmen den Bauern Ernten und Tiere weg, vergewaltigten ihre Frauen und Töchter und bedrohten Intellektuelle und alle Frauen, die es wagten, ohne Schleier aus dem Haus zu gehen, mit dem Tod. Jene, die als Protest unverschleiert morgens zur Arbeit gingen, wussten nicht, ob sie ihr Haus und ihre Familie am Abend wiedersehen würden.
Die Armee und ihre paramilitärischen Gruppen schlugen zurück, die Methoden glichen jenen der Islamisten. Die Polizei verhaftete und erschoss Gegner, Protestierende und harmlose Passanten, in den Gefängnissen wurden bestialisch gefoltert und ermordet. Todesschwadrone rivalisierender „Barone“ des Regimes verbreiteten Angst und Schrecken. Und immer wieder prallten die Angehörigen der verschiedenen Gruppen aufeinander, sie tarnten sich in den Uniformen der Gegner, Freischärler und schiesswütige Rambos mischten sich unter sie, da wurden auch private Rechnungen beglichen oder Unbeteiligte ohne Zögern im Blutrausch getötet. Dorfbewohner errichteten darauf ihre eigenen Milizen. Doch Sicherheit gab es nirgends mehr. Laufend verschwanden Menschen. Die Gewalt eskalierte immer mehr, das Land glitt in einen Abgrund von Hass und Rache, ohne Sühne und ohne Vergebung.
Dagegen kamen die gewaltlosen Oppositionsgruppen und die Oppositionsparteien nicht an. Ein Friedensabkommen zwischen ihnen und der FIS im Januar 1995 blieb ohne Folgen, die Regierung lehnte es ab. Tausende Algerier flohen ins Exil. Diejenigen, die blieben, lebten in steter Angst und in einem Zustand zunehmender Hoffnungslosigkeit, den vor allem die Jungen mit Drogen, Alkohol, Gewalt und Sex zu verdrängen suchten, eine ganze Generation von no-future-kids.
Insgesamt hat der Bürgerkrieg in Algerien weit über 100 000 Menschen das Leben gekostet. 1997 fanden in Algerien Parlamentswahlen statt, die dem Land wieder eine Regierung und einen zivilen Präsidenten bescherten, doch der Bürgerkrieg war noch längst nicht beendet. Zum einen war die neue Regierung mit dem vormaligen Militärregime eng verbandelt, zum anderen war sich die politisch-militärische Führungsschicht nicht einig, wie gegen die Islamisten vorzugehen sei: die Politiker befürworteten Verhandlungen mit der FIS, die Militärs wollten die Islamisten „ausrotten“. Die Massaker auch an der Zivilbevölkerung gingen weiter, Menschenrechtsorganisationen schrieben sie weitgehend der Armee zu. Im westlichen Ausland begnügte man sich mit mahnenden Appellen ohne Folgen. Vorab Frankreich und die USA, die am meisten am algerischen Erdöl und einem künftigen Absatzmarkt für ihre Produkte interessiert sind, hielten sich zurück.
1999 übernahm Abdelaziz Bouteflika das Präsidentenamt und leitete eine Politik der Versöhnung ein, die auch eine Amnestie für reuige Islamisten umfasste. Die AIS wurde aufgelöst. Im Westen atmete man auf. Dazu gebe es keinen Grund, meinen Menschenrechtsorganisationen, allen voran „Algeria Watch“, und viele im Ausland lebende algerische Intellektuelle. Sie weisen darauf hin - und belegen es auch -, dass es seit 1999 zu weiteren politischen Morden, ja Massakern gekommen ist und dass die Korruption in der Führungsschicht unvermindert anhält.
Auch Yamina Bachir Chouikh meint: “Die Gewalt ist weniger geworden. Sie existiert zwar weiterhin, aber nicht mehr in der Intensität als zu jener Zeit, als ich das Drehbuch schrieb. Aber auch jetzt sehe ich keinerlei Lösungen für diese Probleme.“

Didaktische Hinweise
Der Film stellt das Schicksal von zwei Frauen in den Mittelpunkt des Geschehens, das der Lehrerin Rachida und das Aichas, ihrer Mutter. Sie verkörpern auch zwei Generationen.

Der Film spielt in Algerien Mitte der neunziger Jahre.

  • Was weiß man bei uns über Algerien?
  • Welche Bilder entstehen, wenn das Wort „Algerier“ fällt?

Wie ist das Verhältnis der beiden Frauen zueinander?

  • Wie reagiert die eine, wie die andere auf Bedrohung und Gefahr?
  • Wie äußert sich der Widerstand Rachidas? Aischas?

‚Rachida’ ist ein Film, der aus der Sicht der Frauen gedreht wurde.

  • Was erfahren wir von der Welt der Frauen?
  • Wie ist das Verhältnis der Frauen zu den Männern?  
  • Wann und wie wehren sich die Frauen, wann geben sie nach?

Algerien ist eine patriarchale Gesellschaft

  • Welches sind die Merkmale einer patriarchalen Gesellschaft?
  • Wie kommen sie in diesem Film zum Ausdruck?
  • Wie unterscheidet sich die algerische von unserer Gesellschaft?

Auch die Kinder spielen in dem Film eine entscheidende Rolle.

  • Wie reagieren die Kinder auf das Verhalten der Erwachsenen?
  • Gibt es Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen?
  • Die Jungen und jungen Männer werden zum einen in der Rolle der Terroristen gezeigt (die Gruppe, die Rachida angreift), zum andern in der des jungen Mannes im Dorf, der seine Freundin nicht sehen darf, weil deren Vater nichts von ihm wissen will.
  • Wie ist das Verhalten der Angreifer von Rachida zu erklären?
  • Wie das Verhalten des jungen Mannes im Dorf und die Reaktion des Vaters seiner Freundin?

Obwohl Algerien ein islamischen Land ist und ein Teil der Terroristen sich auf den religiösen Fundamentalismus berufen, spielt die Religion im Film keine Rolle.

  • Was kann man daraus schließen?

Literaturhinweise

  • Albert Camus, „Der Fremde“ und „Die Pest“
  • Assja Djébar, „Die Frauen von Algier“, Unionsverlag, 1999
  • Assja Djébar, „Weisses Algerien“, Unionsverlag, 1996
  • Salim Bachi, „Der Hund des Odysseus“, Lenos-Verlag, 2001
  • Leila Marouane, „Das Mädchen aus der Kasbah“, Haymon-Verlag, 1998
  • Leila Marouane, „Die Entführer“, Haymon-Verlag, 2003

Medienhinweise

  • BAB EL-OUED CITY. Merzak Allouache, Algerien 1994, 93 Min., Spielfilm
    Bezug: EZEF
  • SILENT WATERS (Khamosch Pani) Sabiha Sumar, Pakistan 2002, 96 Min., Spielfilm
    Bezug: EZEF

Regula Renschler
Juni 2004