Frühjahr 1989 - Algerien steht noch unter dem Schock der blutigen Unruhen des vergangenen Oktobers. Der junge Boualem lebt als Bäcker in Bab el-Oued, dem turbulenten historischen Viertel Algiers. Er arbeitet hart in der Nacht und schläft am Tag.
Eines Nachmittags wird er durch die Predigt des Imam Rabah geweckt, die von einem Lautsprecher direkt vor seinem Haus übertragen wird. In einem unkontrollierten Wutanfall reißt er den Lautsprecher herunter und wirft ihn später ins Meer. Sein Handeln, das ihm im Nachhinein selbst unerklärlich ist, versetzt das ganze Viertel in Aufruhr. Eine Gruppe fundamentalistisch orientierter Jugendlicher, angeführt von Said, sucht nach dem Schuldigen, um diese Provokation exemplarisch zu ahnden. Allmählich steigt die Gewaltbereitschaft unter den Jugendlichen. Erst recht kompliziert wird die Geschichte dadurch, daß Yamina, die Schwester von Said, sich heimlich mit Boualem trifft. Bei einer Verabredung werden sie von Said aufgespürt. Die Gewalt nimmt ihren Lauf...
Der Film entwirft ein authentisches Bild der Situation der algerischen Jugend, sowohl was die sozialen Hintergründe als auch was ihre Hoffnungen und Träume betrifft. Damit zeigt der unter prekären Bedingungen in Algier gedrehte Film auch Ursachen für die politisch verfahrene Situation in Algerien auf, und damit erfährt nicht zuletzt die einseitig auf die Gefährlichkeit des Islam abhebende Berichterstattung vieler Massenmedien eine wichtige Korrektur.
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